Bewerber zweifeln an Glaubwürdigkeit von Arbeitgebern

Quelle: pixabay.com
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Einer aktuellen Studie zufolge stehen viele Bewerber ihren potenziellen Arbeitgebern im Vorstellungsgespräch skeptisch gegenüber.

65 % dieser kritischen Bewerber glauben, dass Arbeitgeber bspw. bereits in Stellenanzeigen oder auf Karrierewebseiten nicht ganz wahrheitsgemäße Angaben machen. Weitere 29 % schenken den Aussagen nur wenig Glauben, weil sie diese für austauschbar halten. Die kritische Haltung kommt jedoch nicht von ungefähr. Sie deckt sich mit konkreten Erfahrungen der Befragten. 7 von 10 Bewerbern gaben an, dass sie bereits mindestens einmal den Unterschied zwischen dem kommunizierten und dem tatsächlich erlebten Unternehmensbild festgestellt haben. Für Arbeitgeber ist dies kein gutes Omen, denn 98 % der Studienteilnehmer gaben an, dass ihre persönlichen Erlebnisse im Bewerbungsprozess auch auf ihre Wahrnehmung des Unternehmens abstrahlen.

Die Untersuchung zeigt, dass die Befragten schon zu Beginn des Bewerbungsprozesses mit einer skeptischen Grundhaltung an die Sache herangehen. 40 % von ihnen zweifeln schon bei der ersten schriftlichen Kommunikation an den Aussagen des potenziellen Arbeitgebers. Erst im persönlichen Gespräch ändert sich die Meinung der Bewerber. 71 % finden, dass sich Arbeitgeber in der direkten Kommunikation (vor Ort oder via Video) endlich glaubwürdig äußern. Der Anteil steigt im zweiten Interview auf 83 %.

Die Einführung digitaler Prozesse sehen nur wenige Bewerber als skeptisch an. Nur jeder fünfte Bewerber sieht diese im Bewerbungsprozess kritischer als in anderen Bereichen. „Für Arbeitgeber muss es künftig darum gehen, digitale Prozesse in ihren Recruitingprozess einzubinden, die es ihnen trotzdem erlauben, emphatisch und persönlich mit den Kandidaten zu kommunizieren. Wer diese Herausforderung besteht, kann standardisierte Prozesse mit dem emotionalen Thema der Jobsuche beziehungsweise des Jobwechsels verbinden und so umworbene Arbeitskräfte gewinnen“, fasst Martin Becker von viasto zusammen.

Für die Studie, die vom Video-Recruiting-Unternehmen viasto in Auftrag gegeben wurde, hat man mehr als 1.000 Kandidaten befragt. Das Marktforschungsinstitut respondi führte die bundesweite Befragung der Kandidaten durch.

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