Zwanzig Fragen an Prof. Dr. Friedhelm Rost

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 Prof. Dr. Friedhelm Rost - Vors. Richter am Bundesarbeitsgericht a. D., Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg
Prof. Dr. Friedhelm Rost - Vors. Richter am Bundesarbeitsgericht a. D., Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg

Was und wo haben Sie gelernt?
Studium der Rechtswissenschaften in Marburg und Göttingen

Wären Sie nicht Arbeitsrechtler geworden, was dann?
Dann hätte ich Germanistik studiert.

Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Mein von mir sehr geschätzter Lateinlehrer hat mir von der Germanistik abgeraten – sein Bruder sei Jurist/Richter, das sei das Richtige für mich: Er hatte wohl Recht! (der Bruder war übrigens der von mir gleichfalls sehr geschätzte spätere Richter am BAG Dr. Hans Feller)

An meinem Beruf fasziniert mich/mag ich besonders ...
... die Möglichkeit, den Rechtsfrieden zwischen streitenden Parteien wieder herzustellen

Wenn ich an meine ersten Berufsjahre denke
... denke ich daran, dass ich es erleben durfte, wie Josef Beuys in der Verhandlung seines Kündigungsschutzprozesses vor dem Bundesarbeitsgericht den Hut abnahm; ich denke auch daran, dass mir eine meiner ersten Klägerinnen in einer Beschwerde an meinen Präsidenten bestätigte, ich sei zwar unfähig, aber jung und charmant – wo sind die Zeiten geblieben!

Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg am meisten genützt?
Der Rat eines älteren Kollegen, ich solle nicht vergessen, dass ich jetzt zwar Recht sprechen könne, aber nicht immer Recht hätte – also solle ich mir eine gewisse Demut bewahren.

Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?
Ganz konservativ: Alle persönlichen Bekanntschaften, die sich im Laufe eines langen Berufslebens ergeben – aber nicht über Facebook pp.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückwirkend anders treffen?
Keine, wirklich keine – auch nicht den Verzicht auf eine Klage gegen  meine „altersdiskriminierende“ Pensionierung mit gerade einmal 65 Jahren.

Arbeitnehmer sind dann gut, wenn ...
... sie nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Persönlichkeiten behandelt werden.

Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Ich habe mir keine Entscheidung leicht gemacht.

Welche Themen sind für Sie die wichtigsten der nächsten zwölf Monate?
Die Widerlegung der Vermutung, dass Pensionäre nie Zeit haben – auch im Interesse meiner Enkel.

Arbeit bedeutet mir ...
... jetzt nur noch das halbe Leben ...

Was fällt Ihnen zu „Arbeit und Arbeitsrecht“ ein?
Wenn es die AuA nicht gäbe, müsste sie schnell erfunden werden.

Was lesen Sie in AuA zuerst?
Den Brennpunkt.

Welche Rituale pflegen Sie?
Seit Studentenzeiten: Am Montagmorgen den „Spiegel“ am Kiosk kaufen – nein, kein Abonnement! – und anschließend bei einem Espresso erst einmal den „Hohlspiegel“ lesen.

Mit wem würden Sie gerne mal ein Bier trinken?
Auf einer Berghütte mit Herbert Henzler, der mich in Tirol als Skilehrer begeisterte und mir lockere Lieder beibrachte, als wir beide noch hoffnungsvolle Studenten waren – es muss doch noch ein Gespräch zwischen Unternehmensberater und Arbeitsrichter möglich sein.

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?
In die Antarktis.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
Der Räuber Hotzenplotz.

Ihre größte Leidenschaft sind ...
... Buchhandlungen, in denen ich stöbern kann und – immer zu viele – Bücher kaufe, von denen ich die meisten dann auch lese.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Don’t worry, be happy!

Vita: 1973 – 1975 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesarbeitsgericht (Zweiter Senat); 1975 – 1986 Richter/Direktor des Arbeitsgerichts Marburg; 1986 – 1991 Vors. Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt; 1991 Richter am Bundesarbeitsgericht; 2000 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2009 Vorsitzender Richter des Zweiten Senats; seit 2001 Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg#

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Redaktion (allg.)

· Artikel im Heft ·

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