Zwanzig Fragen an Julia Bangerth

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 Julia Bangerth - Mitglied der Geschäftsleitung, DATEV eG, Nürnberg
Julia Bangerth - Mitglied der Geschäftsleitung, DATEV eG, Nürnberg

Was und wo haben Sie gelernt?
Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg und Mannheim, Referendariat in Mannheim.

Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?
Ich bin kein „klassischer“ Personaler: Mit dem Jurastudium wollte ich mir die Basis für unterschiedlichste Tätigkeiten als Unternehmer schaffen. Irgendwann hat mich die Leidenschaft für Personalarbeit gepackt.

Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Die Werte und Kultur, die unser Unternehmen ausmachen, beeindrucken mich sehr. Es ist in Sachen Personalarbeit und Arbeitgeberattraktivität ein absolutes Vorbild und bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten.

An meinem Beruf fasziniert mich/mag ich besonders ...
... die Arbeit mit Menschen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich alle in einem Umfeld bewegen, in dem sie gerne arbeiten und produktiv sein können. Je nach Alter, Geschlecht, Lebenslage etc. ist dies sehr verschieden. Man muss mit dieser Vielfalt gekonnt umgehen und die notwendigen Veränderungen gestalten.

Wenn ich an meine ersten Berufsjahre denke, ...
... war das eine gute Schule für das, was ich heute tue. Ich habe früh verschiedene Unternehmensbereiche kennengelernt und durfte schnell Verantwortung übernehmen. Dabei habe ich von starken Persönlichkeiten viel gelernt – insbesondere was ich will und was nicht.

Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg am meisten genützt?
Es gibt für alles eine Lösung und es geht immer weiter.

Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?
Xing und Linkedin.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückwirkend anders treffen?
Keine.

Arbeitnehmer sind dann gut, wenn ...
... sie ihren Stärken entsprechend eingesetzt werden.

Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Als Jurist und Personaler ist man immer wieder mit schwierigen Entscheidungen konfrontiert. Wichtig ist, dass man sich treu bleibt und nach bestem Wissen und Gewissen entscheidet.

Welche Themen sind für Sie die wichtigsten der nächsten zwölf Monate?
Die Digitalisierung transformiert Unternehmen bis hinein in die Organisation und Formen der Zusammenarbeit. Wir müssen hier die Zukunftsfähigkeit sicherstellen, indem wir z. B. Jobarchitekturen und Rollen neu definieren und HR-Prozesse digitalisieren. Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die die Veränderungsfähigkeit fördern. Durch die Weiterentwicklung der Organisationskultur hin zu einer konstruktiven Feedback- und Fehlerkultur stärken wir gleichzeitig die Innovationskraft.

Arbeit bedeutet mir ...
... viel. Es ist mir wichtig, mit dem, was ich tue, Sinn zu stiften und andere Menschen und das Unternehmen weiterzubringen.

Was fällt Ihnen zu „Arbeit und Arbeitsrecht“ ein?
Praxisrelevante Themen auf den Punkt gebracht.

Was lesen Sie in AuA zuerst?
Ich schaue mir zuerst die Titelthemen an – insbesondere, wenn es um Digitalisierung geht.

Welche Rituale pflegen Sie?
Zunächst mein persönliches Morgenritual für den motivierten Start in den Tag bis zu Mikroritualen im Arbeitsalltag, z. B. dem gemeinsamen Nachmittagskaffee mit Kollegen.

Mit wem würden Sie gerne mal ein Glas Wein trinken?
Warren Buffet.

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?
Zu den Anfängen der Demokratie ins antike Athen und Rom.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
Das eine Lieblingsbuch gibt es nicht. Ich liebe Krimis und nordische Thriller – aber auch Sachbücher über Bildung und Wissen.

Ihre größte Leidenschaft ist ...
Ich mache Dinge grundsätzlich aus Leidenschaft oder gar nicht.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Per aspera ad astra.

Vita: Seit 2016 Mitglied der Geschäftsleitung bei der Nürnberger DATEV eG. Hier zuständig für die Bereiche Personal, Facility Management und Betriebsgastronomie. Zuvor ab 2012 bei dem international tätigen Consulting- und Engineeringunternehmen Pöyry in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als Kaufmännische Geschäftsführerin und Vice President HR Central Europe. 2004 bis 2012 in namhaften Unternehmen der Entertainmentbranche u. a. als Geschäftsführerin und Justiziarin beschäftigt. Nach dem Studium zunächst Rechtsanwältin und freiberufliche Dozentin an der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) sowie an der Hessischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) in Frankfurt.

Ein Überblick über die drei Teilbereiche des „Kollektiven Arbeitsrechts“: Betriebsverfassungsrecht (BetrVG, SprAuG, EBRG), Unternehmensmitbestimmungsrecht (DrittelbG, MitbestG, Montan-MitbestG), Tarifvertrags- und Arbeitskampfrecht (TVG, Artikel 9 III GG)

Redaktion (allg.)

· Artikel im Heft ·

Zwanzig Fragen an Julia Bangerth
Seite 540 bis 541
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Wären Sie nicht Arbeitsrechtlerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

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Moderne Praktiken

Ein morgendliches Training am Montag, eine Instrumentenstunde am Dienstagnachmittag, ein Brunch mit Freunden am

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Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?

Eigentlich wollte ich Sprachen unterrichten, weil ich eine große Leidenschaft für Spanisch

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Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?

Das

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Gut durchdacht ist halb umgesetzt

Doch bevor Unternehmen mit der Digitalisierung ihres Personalwesens ins Detail gehen, sollten sie