Zwanzig Fragen an Heribert Jöris

1108
 Heribert Jöris - Rechtsanwalt und Geschäftsführer beim Handelsverband Deutschland (HDE), Berlin
Heribert Jöris - Rechtsanwalt und Geschäftsführer beim Handelsverband Deutschland (HDE), Berlin

Was und wo haben Sie gelernt?
Studium der Rechtswissenschaft in Gießen und Köln.

Wären Sie nicht Arbeitsrechtler geworden, was dann?
Dann wäre ich Journalist geworden. Dies war mein eigentliches Berufsziel während meiner Gymnasialzeit. Aber der Chefredakteur der Zeitung, für die ich als freier Mitarbeiter gearbeitet habe, gab mir den Tipp, durch ein Studium die Grundlage für ein breites fachliches Wissen zu legen. Da die Politik nach den Regeln des Rechts funktionieren sollte, habe ich mich für das Jurastudium entschieden – und bin so auf Abwege geraten. Genau wegen dieser Entwicklung betätige ich mich aber immer noch gerne als Autor.

Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Während des Studiums habe ich bei einem Syndikusanwalt eines Arbeitgeberverbands gearbeitet. Da fiel bei mir der Groschen, dass eine Tätigkeit als Syndikusanwalt im Verbandsbereich mir ermöglicht, mein Interesse für Politik und politische Gestaltung, das Schreiben und die Juristerei unter einen Hut zu bringen.

An meinem Beruf fasziniert mich/mag ich besonders ...
... den Blick hinter die Kulissen der Gesetzgebung und das Aufeinanderprallen von Recht, Praxis und Politik. Da wird einem so einiges klar, womit man als Rechtsanwender später zu tun hat.

Wenn ich an meine ersten Berufsjahre denke, ...
... bin ich sehr dankbar, dass mein damaliger Chef mir den notwendigen Freiraum zur Entfaltung gegeben hat. Denn es gibt für den Job als Syndikusanwalt im Verbandsbereich kein Patentrezept. Hier ist vor allen Dingen Kreativität verlangt.

Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg am meisten genützt?
Ein auf die eigene Person bezogenes Zitat von Papst Johannes XXIII: „Nimm dich selbst nicht so wichtig!“

Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?
Wer jetzt von mir die Antwort T. oder F. erwartet, den muss ich enttäuschen. Echte persönliche Kontakte sind durch nichts zu ersetzen.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückwirkend anders treffen?
Keine!

Arbeitnehmer sind dann gut, wenn ...
... sie selber wissen, was zu tun ist.

Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Mein Umzug von Bonn nach Berlin zu meiner neuen Tätigkeit beim Handelsverband Deutschland. Denn auf eine so große Distanz ist die Pflege von Freundschaften und familiären Kontakten eine große Herausforderung.

Welche Themen sind für Sie die wichtigsten der nächsten zwölf Monate?
Im Rahmen meiner Verbandstätigkeit muss ich die Tarifverhandlungen für eine neue tarifliche Entgeltstruktur im Einzelhandel organisieren. Denn das ist ein juristischer, politischer und organisatorischer Hochseilakt.

Arbeit bedeutet mir ...
... die Möglichkeit, zu erklären und zu gestalten. Und das ist mir sehr wichtig!

Was fällt Ihnen zu „Arbeit und Arbeitsrecht“ ein?
Übersichtlich, informativ, praxisnah und aktuell!

Was lesen Sie in AuA zuerst?
Das Inhaltsverzeichnis.

Welche Rituale pflegen Sie?
Morgens in Ruhe Frühstücken. Dann kann am Tag kommen, was da will!

Mit wem würden Sie gerne mal ein Bier trinken?
Am liebsten mit meinen Freunden.

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?
Einmal mit der Internationalen Raumstation rund um die Welt. Der Ausblick muss fantastisch sein.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
„Novecento“ von Alessandro Baricco, später verfilmt unter dem Titel „Die Legende vom Ozeanpianisten“, ein wirkliches traumhaft schönes Buch.

Ihre größte Leidenschaft ist ...
... mein Versuch, auf meinem Klavier ein Stück so zu spielen, wie es sich der Komponist vorgestellt hat.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Always Look on the Bright Side of Life!

Vita: Jahrgang 1963, aufgewachsen im Rheinland, Studium der Rechtswissenschaft in Gießen und Köln, Referendariat im OLG-Bezirk Köln, Anwaltszulassung seit 1992, Tätigkeit als Syndikusanwalt und Geschäftsführer für verschiedene Handelsverbände in Bonn, seit 2002 Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Arbeit, Bildung Sozial- und Tarifpolitik im Handelsverband Deutschland

Sie möchten unsere Premium-Beiträge lesen, sind aber kein Abonnent? Testen Sie AuA-PLUS+ 2 Monate kostenfrei inkl. unbegrenzten Zugriff auf alle Premium-Inhalte, die Arbeitsrecht-Kommentare und alle Dokumente der Genios-Datenbank.

Redaktion (allg.)

· Artikel im Heft ·

Zwanzig Fragen an Heribert Jöris
Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Welche Definition des Begriffs Whistleblowing bzw. Hinweisgeber legen Sie zugrunde?

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Unverzichtbare Hard und Soft Skills

Bei der einzigen echten Eingangsvoraussetzung, die für den Job eines Verbandsjuristen, der die

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?

Landschaftsgärtner! Ich bin ein kreativer Mensch und mag es, draußen in der freien Natur

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

Puh

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Wären Sie nicht Betriebswirtin geworden, was dann?