Langzeitkonten wenig verbreitet

©Gerd Altmann/shapes:photoshopgraphics.com
©Gerd Altmann/shapes:photoshopgraphics.com

Langzeitkonten ermöglichen längere Arbeitsunterbrechungen bei vollem Gehalt. Doch bisher sind sie in nur wenigen Unternehmen angekommen. Dies berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Insgesamt setzen nur 2 % der Unternehmen seperate Langzeitkonten ein. Allerdings ist bei den größeren Betrieben der Anteil in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Bei den mittleren Betrieben verfügen 12 % über Langzeitkonten, bei größeren Betrieben mit mindestens 500 Beschäftigten sind es inzwischen 22 %. Der Grund für die geringe Verbreitung könnte laut Studie sein, dass Langzeitkonten auch Risiken bergen und einer genauen Regulierung bedürfen. So sind angesammelte Guthaben vor Insolvenz zu schützen. Weiterhin besteht auch eine gewisse Unsicherheit darüber, was mit hohen Zeitguthaben passiert, wenn Beschäftigte den Betrieb verlassen.

Die angesparte Zeit verwenden Arbeitnehmer am häufigsten für längere Freistellungen oder Familienzeiten. Für Weiterbildung werden die Guthaben allerdings seltener eingesetzt. „Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Weiterbildung in den Betrieben im Rahmen der normalen Arbeitszeit und/oder auf Initiative der Beschäftigten neben dem Beruf erfolgt“, schreiben die IAB-Forscher.

Der Ausgleichszeitraum liegt am häufigsten zwischen einem halben und einem Jahr. Dies ist plausibel, da in dieser Form eine effiziente Steuerung bei saisonalen oder konjunkturellen
Schwankungen möglich ist.

Insgesamt hat aber der Anteil der Betriebe mit Arbeitszeitkonten erheblich zugenommen. Während ihr Anteil 1999 noch bei 18 % lag, erreichte er 2011 fast 34 %. Da es sich dabei oft um größere Betriebe handelt, ist der Anteil der Beschäftigten mit Arbeitszeitkonto noch höher: Er liegt mittlerweile bei 54 %.
 

#ArbeitsRechtKurios: Amüsante Fälle aus der Rechtsprechung deutscher Gerichte - in Zusammenarbeit mit dem renommierten Karikaturisten Thomas Plaßmann (Frankfurter Rundschau, NRZ, Berliner Zeitung, Spiegel Online, AuA).

Printer Friendly, PDF & Email

Die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt ist zentrales Ziel des Sozialstaats. Seit 2019 bietet das Teilhabechancengesetz (THCG)

Trotz der andauernden Pandemie und der aktuellen Omikron-Welle besteht am deutschen Arbeitsmarkt die Hoffnung, ohne weitere Eindämmungsmaßnahmen

Spätestens seit der Flüchtlingswelle, die Deutschland 2015 erreichte, und besonders mit Blick auf die gegenwärtigen Geschehnisse in der Ukraine ist

Der Einsatz künstlicher Intelligenz in Unternehmen ist längst Standard – zumindest ab einer gewissen Unternehmensgröße. Kann KI auch kleinen und

Mitarbeiterbindung ist ein längst bekanntes Problem für Unternehmen. Mittlerweile wirken sich dabei neben dem Arbeitskräftemangel auch die

Der gesetzliche Mindestlohn lag seit Oktober 2022 bei 12 Euro pro Stunde; im Januar dieses Jahres ist er um 0,41 Euro gestiegen. In der Folge gaben