Duale Studiengänge: Erfolgsgeschichte mit Optimierungsbedarf

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Duale Studiengänge sind ein voller Erfolg, aber kein Selbstläufer. Ihre Einführung erfordert umfangreiche Abstimmungsprozesse zwischen Wirtschaft und Hochschulen.

Das ist eines der Ergebnisse, die das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen bei seiner Studie zu dualen Studiengängen zu Tage befördert hat. So gilt zwar: Als Möglichkeit, Berufs- und Hochschulbildung zu kombinieren, haben sich die rund 1.000 Dualen Studiengänge inzwischen erfolgreich etabliert. Unternehmen finden auf diese Art hoch qualifizierten Nachwuchs, den Absolventen winken gesicherte Karrierepfade.

Doch bis ein solcher Studiengang kreativ gestaltet ist, bedarf es einer engen Kooperation zwischen Wirtschaft und Hochschulen. Ausbildungs- und Lernprozesse müssen inhaltlich und organisatorisch verknüpft werden. Das bedeutet langwierige und zeitraubende Abstimmungsprozesse. „Duale Studiengänge haben Experimentiercharakter. Deshalb gibt es wenig allgemeinverbindliche Regelungen, aber zahlreiche einzelfallorientierte Verabredungen und Standards“, haben die IAQ-Bildungsforscher festgestellt.

Es besteht also Handlungsbedarf: „Die Regulierungen dualer Studiengänge müssen in Zukunft transparenter dargestellt werden. Wichtig sind verbindliche Qualitätskriterien und Mindeststandards bei den Lernstrukturen und den Vertragsbedingungen“, meint Dr. Sirikit Krone vom IAQ.

Dabei ist der Einfluss der Unternehmen und ihrer Verbände auf die Ausgestaltung der dualen Studiengänge relativ groß. Indem sie über die Vergabe von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen entscheiden, bestimmen sie auch über den Zugang zum Studium. Anders als beim traditionellen dualen Ausbildungssystem kommt den Gewerkschaften und betrieblichen Mitbestimmungsorganen nur eine untergeordnete Rolle zu.

Die Studie hat außerdem ergeben, dass die „Studzubis“ teilweise schlechter gestellt sind als ihre „normalen“ Ausbildungskollegen, z. B. bei der Vergütung oder dem Urlaubsanspruch. „Es zeigen sich eine Reihe problematischer Aspekte bei der Umsetzung in die betriebliche Praxis“, warnen die IAQ-Forscherinnen.
 

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