Darauf sollten Arbeitgeber bei Recruiting-Events achten

Quelle: pixabay.com
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Recruiting-Events sind bei jungen Menschen sehr beliebt. Was genau vom Arbeitgeber erwartet wird, zeigt die jüngste Ausgabe des Gen-Y-Barometers von Absolventa, welches gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut trendence und dem Recruitment-Anbieter young-targets entstanden ist. Befragt wurden Studenten und Young Professionals.
Das Format kommt grundsätzlich gut an. So gaben 56 % der Young Professionals und 67 % der Studierenden an, dass sie Recruiting-Events besuchen würden. Mit „vielleicht“ antworteten 29,3 % der befragten Studenten und 35,5 % der Young Professionals. Das Ergebnis spiegelt das große Interesse wider und zeigt, dass es vor allem auf hochwertige Events ankommt, die zielgruppengerecht präsentiert werden.

Denn sie wissen, was sie tun

Aufschlussreich sind auch die Ergebnisse zur Frage, wann die Generation Y (Gen Y) ein Recruiting-Event besuchen würden. Sie wissen, wann es Zeit ist, sich mit der Karriereplanung zu beschäftigen und Arbeitgeber können davon ausgehen, dass die Besucher ihres Events voraussichtlich innerhalb maximal eines Jahres auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sein werden.

Wann, mit wem und wo?

Mehr als 60 % der Befragten gaben an, dass sie Recruiting-Veranstaltungen eher innerhalb des Vorlesungszeitraumes besuchen würden. Knapp 40 % sind hingegen auch in der vorlesungsfreien Zeit an solchen Events interessiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, orientiert sich an den Vorlesungszeiten und bezieht bei der Terminierung auch Prüfungszeiträume oder ähnliches mit ein.
Wen möchte die Gen Y gern auf dem Event sehen? Ganz vorn, mit knappen 90 %, liegen potenzielle Vorgesetzte und Kollegen aus Fachabteilungen. Im Fokus steht, sich einen Eindruck vom möglichen direkten Arbeitsumfeld zu machen. Personalverantwortliche und Geschäftsleitung sind daher nicht ganz so interessant.
Befragt wurden die Studienteilnehmer auch zu ihren Location-Wünschen. Naheliegend und auch von 53 % der Befragten gewünscht, ist es, das Event im eigenen Unternehmen zu veranstalten. Eine gute Alternative biete die Hochschule. Knapp 48 % fanden sie als potenzielle Location interessant.
Um sich einen greifbaren Eindruck zu verschaffen, wünschen sich die Studienteilnehmer konkrete Informationen zu den Einstiegsmöglichkeiten. Darüber hinaus erhoffen sie sich einen Einblick in Fachabteilungen, den Arbeitsalltag und das gesamte Produkt-/Dienstleistungsportfolio des Arbeitgebers. Die Visionen und Unternehmensziele sind im Rahmen eines Recruiting-Events eher weniger interessant für Studierende und Young Professionals.

Kreativ, aber authentisch soll es sein

Den Formaten gegenüber wird Offenheit gezeigt. Ganz vorn liegt die Möglichkeit des Dialogs mit unterschiedlichen Mitarbeitern. Aber auch Führungen durch den Betrieb, Vorträge zur Arbeitswelt und die Teilnahme an Workshops kommen gut an. Ebenfalls spannend sind gemeinsame Aktivitäten, wie Grillen oder Golfen sowie Vorträge zu fachlichen Themen oder Lern- und Problemlösungsformate, etwa Hackathon oder BarCamps.

Nach dem Event ist vor dem Job

Die Art der Veranstaltungsnachbereitung war den Befragten wichtig. Jeweils knapp 35 % wünschen sich, den Kontakt zum potenziellen Arbeitgeber entweder über die Aufnahme in einen Bewerberpool des Unternehmens oder durch die Zusendung von speziellen Angeboten wie Praktika oder Stellenangeboten, zu halten.
Um Teilnehmer für das Event zu gewinnen, sind Mailings und Newsletter für die Gen Y interessant. Ein Aushang an der Uni oder eine Information über berufliche soziale Netzwerke wie Xing klingt ebenso spannend. Maßnahmen über private soziale Netzwerke erweisen sich hingegen als weniger zielführend und kamen bei der Zielgruppe weniger gut an.

Recruiting-Events werden ernstgenommen

Innerhalb der Studie wurde auch ermittelt, dass der Zugang zu Recruiting-Events im Allgemeinen erleichtert werden sollte. Ein Anmeldeformular würden die meisten dafür ausfüllen und eine Bewerbung schreiben lag für viele ebenfalls noch im Rahmen. An einem Wettbewerb oder Assessment teilzunehmen, um das Recruiting-Event besuchen zu dürfen, dazu wären jedoch nur Wenige bereit.
Wie ernst die Befragten solche Veranstaltungen nehmen, zeigt die Bereitschaft einiger von ihnen (knapp 40 %) sogar einen Unkostenbeitrag, z. B. für eine ganztägige Veranstaltung mit Catering, zu leisten. Auch hier ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass die Höhe angemessen und an das Budget von Berufsanfängern bzw. Studenten abgestimmt bleibt.

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