Zwanzig Fragen an Alexander R. Zumkeller

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 Alexander R. Zumkeller - Leiter Arbeitsrecht, Tarif- und Sozialpolitik, ABB AG, Mannheim
Alexander R. Zumkeller - Leiter Arbeitsrecht, Tarif- und Sozialpolitik, ABB AG, Mannheim

Was und wo haben Sie gelernt?
Jura in Konstanz, MBA in Fribourg, Mediation bei den Professoren Kirchhoff und Glässer. Arbeiten, Verhandeln, Empathie, Verständnis, Lösungsorientierung in vielen, vielen Fällen mit unterschiedlichster Ausgangslage – ein Arbeitgeberverband ist idealer Ausbildungsort für jeden Arbeitsrechtler!

Wären Sie nicht Arbeitsrechtler geworden, was dann?
Vor dem Studium habe ich meine Berufsberaterin mit folgendem Strauß an (ernsthaften) Interessen zur Verzweiflung gebracht: angewandte Foto-Grafik, Theologie, Medizin, Feinmechanik. Recht kurz vor dem Studium habe ich dann einem Anwalt Fotografien verkauft und bin mit ihm ins Gespräch gekommen – na ja, und dann halt doch Arbeitsrechtler geworden.

Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Es gibt nichts Spannenderes was sowohl Wirtschaft als auch Individuen betrifft und so viel mit Menschen und unterschiedlichsten Interessen zu tun hat.

An meinem Beruf fasziniert mich/mag ich besonders, ...
... dass es trotzt verfahrenst wirkender Situationen fast immer eine Lösung gibt.

Wenn ich an meine ersten Berufsjahre denke, ...
... so habe ich diese im Wesentlichen mit drei Sachen verbracht: lernen, lernen und lernen.

Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg am meisten genützt?
Kein einzelner Rat – aber der Kantsche Imperativ, von Aquins Lehre über die Herrschaft und Rousseaus Gesellschaftervertrag hatten schon prägenden Einfluss auf mich.

Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?
Im Wesentlichen über die Jahre gewachsene „natürliche“ Netzwerke, aber natürlich die DGFP, mit wachsender Bedeutung den BVAU, und, ja, elektronisch finden Sie mich auch.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückwirkend anders treffen?
Keine. Entscheidungen zu treffen heißt auch, voll und ganz hinter ihnen zu stehen – ohne Wenn und Aber, ohne Reue. Allenfalls hätte ich die eine oder andere Entscheidung rückblickend vielleicht früher treffen sollen.

Arbeitnehmer sind dann gut, wenn ...
Erst einmal immer. Sonst würde er nicht eingestellt. Und an seiner Entwicklung sind viele beteiligt – Arbeitnehmer bleiben also gut, wenn sie richtig geführt werden – die allerschwierigste Aufgabe im Unternehmen, die leider zu wenige beherrschen.

Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Die Aufnahme des Jurastudiums. Das war ein wenig wie Lotterie. Aber ich hatte da einen Sechser (in der Lotterie übrigens nie).

Welche Themen sind für Sie die wichtigsten der nächsten zwölf Monate?
Im Hauptjob: Mein Bereich ist um das Thema Structure erweitert worden – Postmerger, Systemeinführungen, aber auch Restrukturierungen „aus einer Hand“ zu begleiten, das muss erst mal aufgebaut werden. Im Nebenjob, als Präsident des BVAU: deren weiterer Auf- und Ausbau.

Arbeit bedeutet mir ...
... mehr als mir lieb ist – und leider wissen das auch zu Viele.

Was fällt Ihnen zu „Arbeit und Arbeitsrecht“ ein?
Glücklicherweise in zivilisierten Ländern wie Ying und Yang – das Eine geht nicht ohne das Andere. War ja nicht immer und überall so.

Was lesen Sie in AuA zuerst?
Wie bei fast jeder Zeitung oder Zeitschrift fange ich von hinten an, mich zum Inhaltsverzeichnis durchzublättern; wo es einen Zwischenstopp gibt, weiß ich vorher also nie.

Welche Rituale pflegen Sie?
Weiß man das überhaupt selbst oder ist man nicht auf Dritte angewiesen, seine eigenen Spinnereien zu hören? Aber sicher gehört dazu samstagvormittags ausgiebig einzukaufen und den Samstagabend mit einer Kochorgie zu verbringen.

Mit wem würden Sie gerne mal ein Bier trinken?
Mit einem beliebigen Despoten dieser Welt – um zu erfahren, wie und warum man so werden kann.

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?
Seit 1969 beseelt mich der Wunsch einer Fahrt zum Mond – noch heute sind Neil Armstrong und Apollo 11 für mich faszinierend wie damals.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
Erwarten Sie von einem bekennenden D.o.n.a.l.d.i.s.t.en nichts anderes – die komplette LTB-Reihe ab Nr. 1 (heute bei Nr. 461 ...).

Ihre größte Leidenschaft ist ...
... sehr gutes Essen, inklusive der Zubereitung.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Lebe keinen Tag so, dass Du ihn bereust.

Vita: 1980 Beginn des Jurastudiums in Konstanz, Vertiefungsstudium Arbeits- und Wirtschaftsrecht, 1986 Assessorexamen. Danach Ausbildungsgang für den akademischen Nachwuchs der BDA, 1987 als Referent im Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg begonnen und Ende 2006 dort als Geschäftsführer ausgeschieden, um bei der deutschen ABB (Holding) die Stelle des Leiters Arbeitsrecht und Arbeitnehmerbeziehungen anzutreten; 2009 zusätzliche Aufgaben Tarif- und Sozialpolitik sowie HRPolicies, stellvertretender Personalleiter Deutschland seit 2013. Seit 2013 Präsident des Bundesverbands der Arbeitsrechtler in Unternehmen e. V. (BVAU).

Die Anforderungen an Sie als Personaler und Personalerin werden zunehmend anspruchsvoller. Damit Sie Ihr Know-How in der täglichen Arbeit erfolgreich einsetzen können, vermittelt Ihnen unser Online-Kurs innerhalb von 3 Monaten eine umfassende Ausbildung.

Redaktion (allg.)

· Artikel im Heft ·

Zwanzig Fragen an Alexander R. Zumkeller
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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?

Auf meinem Weg zum Personaler war ich schon in der Elektrotechnik, als DJ, Webdesigner